Studierende der Ostfalia - make work great again!

Design Thinking Workshop „Arbeit der Zukunft“

  • 08.05.2018

Die Arbeitswelt von morgen wird in den Medien unter dem Schlagwort Arbeit 4.0 kontrovers diskutiert. Häufig unter den Tisch gekehrt werden dabei die Perspektiven derjenigen jungen Menschen, die heute ins Berufsleben starten und die Berufswelt in den kommenden Jahrzehnten aktiv mitgestalten werden.

Sich dem Wert dieser bedeutenden Sichtweise bewusst, haben die SAP  SE und die Hans-Böckler-Stiftung am 08.-09. März 2018 zum Design Thinking Workshop „Arbeit der Zukunft“ nach Heidelberg in das SAP App Haus eingeladen.

 

Zum Teilnehmerkreis gehörten junge Mitbestimmungsakteur*innen, junge Personalmanager*innen aus dem Stahlbereich, Jungwissenschaftler*innen, Beschäftigte und Studierende im Bereich Personalmanagement. Zu ihnen zählten auch drei Student*innen der Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel aus dem Studiengang Recht-, Personalmanagement und -psychologie. Am Beispiel „der ideale Arbeitsplatz der Zukunft“ haben die Teilnehmer*innen im Rahmen des Workshops ein Produkt oder eine Dienstleistung kreiert, die den Arbeitsalltag verbessern soll, umso mehr über den Prozess des Design Thinkings, eines anwenderorientierten Problemlösekonzepts, zu erfahren. Der Workshop hat nicht im luftleeren Raum stattgefunden, sondern setzte an zahlreichen Aktivitäten der Hans-Böckler-Stiftung rund um die Arbeit der Zukunft an und entwickelt diese fort. (www.mitbestimmung.de/8thesenhttps://www.boeckler.de/109164.htm und auch auf twitter: #Arbeit_Zukunft + #zukunftmb).

 

Nach einem intensiven Eintauchen in die Thematik, in welcher es den Teilnehmer*innen zunächst ermöglicht werden sollte, sich über die potentiellen Nutzer*innen und ihre Problemwelten auszutauschen, wurde ein thematischer Fokus gesetzt. Besonders in diesem Prozessschritt erwies sich dich Zusammensetzung interdisziplinärer Teams als wertvoll. Gepaart mit den Einschätzungen von potentiellen Nutzer*innen, die von den Teilnehmer*innen durch Interviews auf der Straße eingeholt wurden, vervollständigte sich in den Teams schnell ein rundes Bild über den/die Nutzer*in, der sog. Persona mit seinen genauen Lebensumständen, Bedürfnissen und Wünschen. Was genau bewegt die Persona? Mit welchen persönlichen als auch beruflichen Herausforderungen wird sie tagtäglich konfrontiert? Auf Grundlage der individuellen Persona wurden verschiedenste Lösungsideen generiert und aus den besten Ideen Prototypen entwickelt. Dabei waren der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Ziel mit der Gestaltung der Prototypen war es nicht lange Zeit zu verschwenden und möglichst schnell in die Prozessphase des Testens zu gelangen, um die Produkte und Dienstleistungen so schrittweise optimieren zu können. Denn nur so ist es möglich innovative Ideen zu entwickeln, an die vorher noch niemand gedacht hat, wie zum Beispiel dem Work-Life-Balancer (WLB), welcher anhand einer Rechentafel als Prototyp präsentiert wurde. Bei dem WLB handelt es sich um einen von den Teilnehmer*innen entwickelten Algorithmus, mit welchem die Schichtplangestaltung zukünftig besser an den Lebensalltag der Arbeitnehmer*innen angepasst werden soll sowie im gleichen Zuge eine effizientere Personaleinsatzplanung (im Interesse des Arbeitgebers) gelingt. Der WLB wurde wie insgesamt weitere 4 entwickelte Prototypen auf der Vollkonferenz der Arbeitsgemeinschaft Engere Mitarbeiter der Arbeitsdirektoren Stahl am 18.-19. April vorgestellt, wo die Iterationsschleifen fortgeführt wurden.

 

Im Rahmen des zweitägigen Workshops gelangen tiefgründige Einblicke in die Arbeitswelt der Zukunft, wenn auch noch lange nicht abschließend. Der rasante kulturelle wie gesellschaftliche Wandel im Zuge der veränderten Produktionsweise wirft große Fragen und Herausforderungen für Arbeitnehmer*innen wie Unternehmer*innen auf. Als Fazit bleibt aber mitzunehmen wie wichtig und von welch´ zunehmender Bedeutung eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Personaler*innen und Mitbestimmungsakteur*innen ist. Im Interesse einer guten und nachhaltigen Unternehmensführung sollten beide Parteien ein gemeinsames Selbstverständnis über ihre Verantwortung haben und danach streben die alltäglichen Kommunikationsstrukturen stetig auszubauen und zu fördern. So könnte das Instrument des Design - Thinkings möglicherweise auch einen wertvollen Beitrag zur Stärkung ihrer sozialpartnerschaftlichen Beziehungen leisten.